Saturday, November 26, 2011

Zu viel?


Schmücken in der Adventszeit? Unerlässlich, sag ich!
Gleichzeitig soll die Wohnung natürlich nicht aussehen, als hätte sich der Nikolaus darin übergeben. Ebenfalls sollte man vermeiden, den Nachbarn durch Fensterbeleuchtung das Gefühl zu geben, sie seien in's Rotlichtviertel oder auf den Jahrmarkt gezogen.


Es hängt sicherlich von jedermanns Schmerzgrenze ab, was geht und was nicht. Für den einen wird nach strikten Farbcodes geschmückt, aufgestellt, behängt. Was man in der Deko-Redaktion bei Living At Home gerade so für verkaufenswert hält. Anderen kann es nicht genug glitzern und funkeln und alles muss knallbunt sein und am liebsten hätten die auch bitte drei Plastik-Weihnachtsmänner, die die Hauswand hochklettern.

Ich persönlich mag den Kitsch und die kostenintensiven Lichtinstallationen auf Dächern und an Häuserfassaden - also zum Angucken. Bei den anderen. Abends, wenn alles glimmert und strahlt.
Aber natürlich freue ich mich auch über 'nen Mistelzweig (ha, wer tut das nicht) und eine Vase mit Tannengrün.
Nun gibt es ja immer welche, denen das alles entweder viel zu bunt oder eben viel zu grün ist. Man kann's nicht allen Recht machen. Vielleicht mögen die sich ja am 04. Dezember lieber ein paar Barbarazweige schneiden gehen und sich die in die gute Stube stellen. Mit ein wenig Wärme und Wasser blühen die an Weihnachten. Und Glück für's neue Jahr sollen sie auch noch bringen - also, wenn sie denn aufblühen. UND, wer den Winter so furchtbar findet, kann sich so ein bisschen Vor-Vorfrühling in's Haus holen.

Ob nun Exzess oder Purismus, das Schönste am Weihnachtsschmuck ist doch, dass es zu jedem kleinen Stückchen eine Geschichte gibt oder eine besonders liebe Erinnerung. Und die stellen wir in der Wohnung auf oder hängen sie an den Weihnachtsbaum. Vielleicht behängen wir den Baum ja nicht nur, damit er nicht mehr so verdammt grün aussieht. Vielleicht hängen wir mit jedem Wägelchen, Strohstern, Englein, und was auch immer sonst man so an die Tanne wirft, ein bisschen von uns selbst und den Unseren an die Zweige.

Wer natürlich alles made in Taiwan kurz vor Heilig Abend kauft, hat da vielleicht schlechte Karten, aber ich glaube die meisten verstauen in ihren Weihnachtskisten unter all den Dingen, die man so zum Schmücken braucht u.a. die ersten Bastelversuche der Kinder, Baumschmuck von den Eltern und Großeltern vielleicht, Ungewöhnliches, vielleicht sogar ausgesprochen Hässliches, Selbstgemachtes, Selbstgebackenes möglicherweise, heutzutage gern auch Selbstgestricktes.

Das ist's, was mir Spass macht an der Sache und was ich mir nicht nehmen lasse, auch wenn alle anderen scheinbar nicht so auf Weihnachten fliegen.

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